Der Ziegenbub ist ein Vorbote einer grossartigen Choreographie der traditionellen Alpfahrt, bei dem sogenannten „Öberefahre“.
Er führt eine Schar (7) weisse Ziegen an. Sein Auftreten trägt wesentlich zur festlichen Atmosphäre bei und symbolisiert den fliessenden Übergang zwischen Tradition und der neuen Generation. Mit seiner frischen, unbeschwerten Ausstrahlung zeigt er nicht nur, dass auch die Jugend aktiv an der Bewahrung dieses kulturellen Erbes teilhat, sondern dass die Natur und das Vieh fürsorglich in geordneten Bahnen geführt werden. Dabei ist es seine Aufgabe, die Ziegen zu leiten und dafür zu sorgen, dass der Beginn der Alpfahrt – als ein lebendiges Ritual, bei dem Mensch, Tier und Tradition harmonisch miteinander verbunden werden – reibungslos abläuft.
Der Ziegenbub ist dabei nicht nur ein „Pionier“ im Sinn einer körperlichen Führung, sondern auch ein lebendiger Beweis dafür, wie tief verwurzelt und generationsübergreifend regionale Identität sein kann. Traditionen wie diese fördern das Gemeinschaftsgefühl und machen gleichzeitig deutlich, dass kulturelles Erbe durch aktives Erleben und Feiern über Generationen hinweg lebendig gehalten wird.